Nakamichi wurde 1948 ursprünglich als Nakamichi Research Corporation Ltd (Nakamichi Kenkyujo Kabushiki Kaisha) in Tokyo von Etsuro Nakamichi, †1982, gegründet. Das Unternehmen spezialisierte sich damals ausschließlich auf die Herstellung von tragbaren Radios, Tonabnehmern, Lautsprechern und Kommunikationsausrüstungen. Ursprünglich wurde die Firma eigentlich als Entwicklungs und Forschungsunternehmen für Elektronik und Optik gegründet. Später etablierte sich Nakamichi als Hersteller von HiFi und High End Geräten. Die Kassettendecks von Nakamichi wurden weltweit sehr bekannt. Unter anderem wird die Firma Nakamichi auch bald mit vielen anderen Neuerungen im Audiobereich, wie Plattenspieler, DAT, Endrecordern, und Ultrakompakt CD Wechslern in Verbindung gebracht. Im Laufe der Jahre schaffte es die Firma, eine gewisse Kundenbindung zu ereichen. In den 50er Jahren entwickelten Nakamichis Ingineure eines der ersten Tonbandgeräte in Japan.
1957 entwickelte Nakamichi die ersten eigenen magnetischen Tonköpfe. Nakamichi produzierte ein eigenes Tonbandgerät. Im selben Jahr kam ein 3-Kopf Stereotonbandgerät auf den Markt. (FIDELA 807) Mit der Durchsetzung des magnetischen Bandes (Phillips entwickelte das heute noch gebräuchliche Band für Kassettendecks) entschied sich die Firma dafür in erster Linie Kassetten Decks zu produzieren. 1967 fing Nakamichi an Kassettendecks für viele ausländische Hersteller einschließlich Harman Kardon, KLH, Advents, Fisher, ELAC, Sylvania, Ampex und Motorola zu produzieren. 1969 Nakamichi war der erste Lizenznehmer für das Dolby Rauschunterdrückungssystem. 1972 schuf Nakamichi Stereokassettendecks höchster Qualität die schließlich langfristig die großen Tonbandgeräte vom Markt verdrängten. Die Decks Nakamichi 1000 und Nakamichi 700 wurden als zwei der besten, Mitte der 70er Jahre hergestellten, Kassettenrecorder betrachtet. Sie hatten drei Köpfe und Doppelcapstan Antrieb.
Die Gleichlaufschwankungen ereichten erstmals niedrigste Werte und der Geräuschspannungsabstand mit dem Einsatz von Dolby-B in den Geräten verbesserte erheblich die Wiedergabe. Eine Eigenschaft die sie von anderen Decks unterschied, war der regulierbare Aufnahmetazimut und die Dolby Kalibrierung die für jedes Kassettenband optimiert werden konnte. Viele Hi-Fi Fans strebten nach einem Nakamichi 1000 oder 700 die Meisten konnten es sich aber nicht leisten den doch sehr hohen Kaufpreis zu zahlen. So entschied sich Nakamichi mehr günstigere Zwei Kopf Modelle wie die Nakamichi 500 und die keilförmigen 600 herauszubringen. 1975 Nakamichi entwickelte das Nakamichi 550 Tape Deck, einen tragbaren Kassettenrecorder der drei Mikrofon Eingänge hatte: einen für den linken Kanal, einen für den rechten Kanal, und einen für einen gemischten Kanal. Dieser Rekorder konnte mit Batterien oder AC Netzteil laufen und wurde dazu verwendet um Aufnahmen sehr hoher Qualität im Freien oder unterwegs zu machen.
1977 der UKW Tuner Nakamichi 430 kam auf den Markt. 1978 die ersten UKW/MW Receiver, Nakamichi 730 und Nakamichi 530. Alle Produkte waren für ihre Spitzentechnik und sehr gute Qualität bekannt. Gegen Ende der 70er Jahre aktualisierte Nakamichi die Tape Decks mit den Modellen Nakamichi 1000 II, Nakamichi 700 II, DRAGON (1982) und vielen weiteren Einstiegsmodellen. Es kamen andere Audiobestandteile wie Verstärker, Plattenspieler (Nakamichi TX-700, Nakamichi TX-1000) hinzu und schließlich Lautsprecher. Der Nakamichi TX-1000 war eigentlich mehr ein Experiment als der ernsthafte Versuch ein ideales Laufwerk zu produzieren um es zu verkaufen. Man ging davon aus das Schallplatten nicht 100 % zentrisch gefertigt werden und somit eine horizontale Bewegung des Tonarms stattfindet. Um die Tonhöhenschwankung auszugleichen wurde die Lager Tellereinheit des TX 1000 mit zwei Elektromotoren dem entsprechend horizontal verschoben bis die Platte exakt zentrisch justiert war. Somit war ein Gleichlauf von ± 0,003 % möglich. Die Funktion war auch abschaltbar. Das menschliche Gehör kann allerdings Tonhöhenschwankungen unterhalb von 0,12 % nicht mehr wahrnehmen. Da auch der Preis mehr als utopisch war fand er kaum Käufer und die Produktion wurde eingestellt.
Alle diese Produkte fanden bei HiFi Käufern nie eine so hohe Akzeptanz wie die Nakamichi Kassettendecks. Anfang der 80er Jahre brachte Nakamichi den Nachfolger der Nakamichi 1000, das Tape Deck 1000 ZXL auf den Markt. Die Preise stiegen mit dieser Maschine auf stolze 3.800 US $. Die aktualisierte Nakamichi 700 ZXL kostete immerhin noch 3.000 US $. Einsteiger Kassettendecks gab es schon für weniger als 200 $. Mit dem Aufkommen von Digitalaufnahmeverfahren und den entsprechenden Geräten reduzierte sich drastisch der Verkauf von Standard Kassettendecks und es wurde ruhiger um die Marke Nakamichi. Ein Phänomen ist das Nakamichi bei HiFi Freunden keinen sonderlich hohen Stellenwert hatte obwohl die Qualität stimmte. Es mag daran gelegen haben das Nakamichi nicht über ein so breites Angebot an verschiedenen Bausteinen, z.B. Tuner, Vollverstärker in verschiedenen Preiskategorien wie andere Hersteller, verfügte. Auch war das Design nicht jedermanns Sache. Geometrische Formen, fast scharfkantig wirkend und zu fast 100 % in der Farbe schwarz. Andere Hersteller, auch von High End HiFi Geräten (z.B. Luxman) hatten zu dieser Zeit da etwas mehr Weitblick was Kundenwünsche anbelangt. Auch die, wie bereits erwähnt, hohen Preise bewirkten das Käufer auf andere Hersteller zurückgriffen. Verständlich da teilweise bessere Qualität zum halben Preis erhältlich war. Wie z.B. das Tape Deck Aurex PC-X80AD. Heute werden alle damaligen Produkte von Nakamichi zu hohen Preisen gehandelt.
Nakamichi heute? Der Firmengründer Etsuro Nakamichi würde sich nicht nur im Grab umdrehen er würde rotieren! Es ist nichts mehr zu finden was den Namen Nakamichi zu tragen verdient und was ihn damals ausmachte. Nur noch Killefitchen, Zubehör für Smartphones. Alles was die Firma seinerzeit ausmachte ist heute nur noch Geschichte! Das allerdings sollte niemanden abhalten Nakamichi Klassiker zu kaufen! Im Gegenteil, die Geräte sind heute noch mehr als aktuell. Das exzellente und zeitlose Design ist heute noch mehr als gefragt, die erstklassige Verarbeitung und die Verwendung hochwertigster Bauteile garantieren eine lange Lebensdauer. Da Hifi Geräte von Nakamichi sehr gesucht sind steigen nach wie vor auch die Preise für Nakamichi Klassiker.
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